Präsent sein
Präsent sein
Präsent sein. Unter präsent sein verstehen wir im Grounding eine wache Aufmerksamkeit, die im Körper statt findet. Es ist ein nicht anhaftendes Schauen ohne zu bewerten. Präsent sein heißt mit offenen Augen durch das Leben zu gehen und mit sich selbst und allem was ist im freundlichen Kontakt zu sein. Präsent sein ist eine bewusste Entscheidung für das Leben, ein JA, das alles Lebendige enthält. Präsent sein sortiert keine Erfahrung aus und bewertet sie nicht in positive und negative, sondern sieht das Leben als Einheit, als einen Bewusstseinsstrom, der zum Ausdruck kommen möchte. Es ist Teil dieses einen umfassenden kreativen Prozesses, den wir Leben nennen. Präsent sein bedeutet sich diesem Leben voll und ganz hinzugeben. Da es nicht bewertet und sortiert, versteht es auch alle Botschaften deines Körpers als Hinweise, dass etwas in deinem Leben deutlich werden möchte. Ein Aspekt deines Lebens folgt z.B. dem konditionierten Selbst und möchte aufsteigen, bzw. bewusst werden.
Im Groundigprozess achten wir besonders auf diese Art der Kommunikation. Unter präsent sein, verstehen wir diese Bewusstheit, die es uns erlaubt unterdrückte Anteile im Körper aufzuspüren und sie zum Ausdruck kommen zu lassen, ganz gleich für welchen Weg der Körper sich entscheidet. Treten z.B. einige Körperbereiche besonders in den Vordergrund oder treten Schmerzen auf, so folgen wir diesen Botschaften des Körpers und unterstützen ihn in seiner Kommunikation. Das kann bedeuten, dass wir bestimmte Gesten verlangsamen, den Körper bewegen oder die Stimme benutzen, um den Körper in seinem Ausdruck zu unterstützen. Musik spielt dabei eine wichtige Rolle. Wir nutzen sie als eine Brücke zwischen Körper, Geist und Seele.
So gehört es zum Leben dazu Schmerzen zu erfahren. Sie sind Ausdruck von Leben und Lebendigkeit, manchmal sind sie unvermeidbar, sogar lebenswichtig und bewahren deinen Körper vor groben Verletzungen. Ob du daraus Leid erfährst oder nicht hängt ganz allein von deiner Wahrnehmung, dem inneren Ort des Schauens ab. Sie vermeiden zu wollen ist ein Akt des konditionierten Selbst.
Im Grounding-Prozess erlebst du den befreienden Moment durch den Schmerz, durch das hindurchgegangen zu sein, was das konditionierte Selbst nicht wahr haben wollte, es abgelehnt hat. Diese Ablehnung kann alle möglichen Formen annehmen und sich gegen Menschen, Orte, Nahrung oder Beziehungen richten. Entscheidend ist, einmal hindurch gegangen zu sein, was das konditionierte Selbst einst abgelehnt hatte. Diese Erfahrung bleibt im Körper zurück und sie hilft dir zukünftig dabei präsent zu sein, ganz gleich, was sich im Außen in deinem Leben abspielt.